»SPEKTRUM« Gemälde von Clemens Tremmel

Clemens Tremmel wurde 1988 in Eisenhüttenstadt, Brandenburg geboren. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Christian Sery und Prof. Hans-Peter Adamski. Darauf folgte ein Meisterschülerstudium bei Prof. Ralf Kerbach. Tremmel erhielt das Stipendium der BAT Campusgalerie Bayreuth, das Hegenbarth Stipendium der HfbK Dresden und wurde 2013 mit dem Casper-David-Friedrich Preis ausgezeichnet. Seither sind seine Arbeiten regelmäßig in Ausstellungen im deutschsprachigen und internationalen Raum zu sehen. Zudem realisiert er ortsspezifische Installationen in Bezug zu Architektur und im öffentlichen Raum. Der Künstler lebt und arbeitet in Leipzig.

Tremmels Landschaften erscheinen zunächst im Duktus historischer, präziser wie großräumiger Malweise samt ihrer Symbolik als Ort der Sehnsucht und Vollkommenheit. Die komplexe romantische Weltordnung als Universalpoesie wird von Tremmel beherrscht, dann treffsicher schmerzhaft zerstört durch rabiate Leerstellen. Im Aussägen, Überblenden, Übermalen und Vernebeln von Bildteilen löscht er das pathetische Panorama und zeigt bildhaft auf Defizite.

Der Prozess von Vergehen und Neuschöpfung ist in den Werken angehalten im Spannungsmoment des Stillstandes vor dem Bruch. Titel wie »Erscheinung«, »Ausbruch«, »Erleuchtung«, »Erlösung« und »Entladung« bezeugen das Atemholen vor dem Augenblick der Übersteigerung und Entgrenzung. Für den Stillstand davor hat Clemens Tremmel treffende Bildwelten geschaffen.

Abb.: Clemens Tremmel, Himmeltinden, Öl auf Aluminium, 180x250x5cm, 2024