»Auf Augenhöhe « Fotografien von Katharina John und Gemälde von Manfred W. Jürgens

Katharina John wurde 1971 in Hamburg geboren. Nach ihrem Abitur war sie an verschiedenen deutschen Theatern als Bühnenbildnerin engagiert. Unter anderem in der Hamburger Kampnagelfabrik, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, den Hamburger Kammerspielen, dem TAT in Frankfurt und dem Hebbel Theater in Berlin. Inspiriert durch ihre vielen Reisen begann sie zu fotografieren und arbeitet als Theater- und Porträtfotografin. In den letzten Jahren präsentierte sie ihre Fotografien u.a. im Fotografie-Forum in Monschau und im Zentrum für Kunst und Medien ZKM in Karlsruhe.

Bekannt für klassische analoge Fotografien, zeigt sie in dieser Ausstellung Porträts. Die Künstlerin hat weltweit Menschen in konkreten Lebenssituationen porträtiert. Fotografische Porträts zeigen uns Menschen in flüchtigen Momenten ihres Lebens – Momenten, die selbst unwiderruflich verloren sind und doch eine konkrete Bildspur zurücklassen. Katharina John bannt Augenblicke in ihren Fotografien. Fern jeglicher Schnelllebigkeit bleibt hier Geheimnis, was gerade geschehen ist, Manipulationen sind kaum möglich oder gestattet. Erst mit der Entwicklung der Fotografien werden diese Augenblicke wieder lebendig.

Manfred W. Jürgens wurde 1956 in Grevesmühlen geboren. In der Schulzeit lernte er beim bekannten Wismarer Maler und Grafiker Hans Mühlemann die ersten Grundlagen des Handwerks. Seine Werke sind in öffentlichen Sammlungen in Deutschland, der Schweiz und Italien vertreten.

Seine realistische Malerei stellt das Leben präzise und ungeschönt dar. Auch wenn der Künstler bestrebt ist, etwas so lebensecht wie möglich wiederzugeben, trägt das Werk immer die unverkennbare Handschrift des Schöpfers. Manfred W. Jürgens Technik ist die der Alten Meister: Schicht für Schicht und über Monate entwickelt sich das Bild. Rote Imprimitur, weiße Untermalung, eine Lasurschicht nach der anderen. Jürgens hat den Stil der Renaissance für sich neu interpretiert, verbindet die Lasurtechnik von vor 500 Jahren mit den bis zu zwölf Malschichten mit der neuen Sachlichkeit der 1920/30er Jahre. Dadurch gewinnt der mitunter düstere Renaissance-Realismus eine wunderbare Leichtigkeit. Er kopiert die Realität nicht, sondern schafft eine neue, eine perfektere. So werden Fältchen, Haare, die Spiegelung in den Augen in einer unglaublichen Detailverliebtheit sichtbar. Und es ist fast magisch, wie der Mensch, den er kennengelernt hat, im Bild erscheint.

Vernissage: Samstag, den 10.Mai 2025 um 17.00 Uhr / Interview der portraitierten Mädchen Ella und Lina mit der Fotografin und dem Maler.
Konzert: Tobias Deutsch, Piano und Thomas Hanke, Harmonica: Einfühlsame und virtuose Eigenkompositionen für Mundharmonika und Klavier mit Liebe zum Detail. Musikalische Spitzenklasse aus Leipzig.

Veranstaltungen während der Ausstellung:
Sonntage, 18. Mai/1. Juni/8. Juni/29. Juni 2025, immer um 15:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung für Kinder durch den Maler Manfred W. Jürgens
Samstag, 14. Juni 2025, 18:00 Uhr: Lesung mit Schauspieler Christian Redl »Das Leben hat kein Geländer«
Samstag, 5. Juli 1025, 17:00 Uhr: Finissage mit »The Beez«

Abb.: Katharina John, Portrait Gustav Peter Woehler, Fotografie, 2005 / Manfred W. Jürgens, Bildnis Ella, Malerei, 2021

Das Haus bleibt wegen Ausstellungs-Umbau vom 6. Juli–12. Juli Mittag geschlossen.